Unter Bilingualität (Mehrsprachigkeit) versteht man die Fähigkeit, mehr als eine Sprache sprechen zu können. Dabei gibt es den Unterschied, ob man von Geburt an mit zwei Sprachen (simultane Bilingualität) aufwächst oder ob man erst eine Sprache erlernt hat und dann eine weitere hinzugelernt hat und diese ebenso fließend wie die Muttersprache benutzen kann. Dies führt zu einem nahezu gleichstarken Nebeneinander und Gebrauch zweier Sprachen – einer Zweisprachigkeit (sukzessiv erworbene Bilingualität).
Im schulischen Rahmen wird dieser Begriff für Angebote verwendet, in denen neben der Unterrichtssprache Deutsch in gesellschaftswissenschaftlichen Fächern wie Erdkunde, Geschichte oder Politik oder in naturwissenschaftlichen Fächern wie Chemie, Biologie oder Physik eine Fremdsprache verwendet wird.
Ein schulisches Angebot kann jedoch kaum eine völlige Zweisprachigkeit im ursprünglichen Sinne vermitteln. Man spricht deshalb von einer fast annähernden Zweisprachigkeit.
Die Beherrschung der englischen Sprache wird angesichts des Zusammenwachsens Europas und der weltweit stärker werdenden wirtschaftlichen Verflechtung immer wichtiger. Bei der Ausübung vieler Berufe spielt Englisch inzwischen eine sehr große Rolle, sei es, um mit internationalen Partnern zu kommunizieren, oder sei es, um auf dem neuesten Stand berufsrelevanter Entwicklungen zu bleiben.
Der bilinguale Unterricht ermöglicht Schülerinnen und Schülern, ihre Englischkenntnisse so früh wie möglich zu erweitern. Die Sprachkompetenz sowie das interkulturelle Verständnis werden deutlich mehr gefördert als in einer Regelklasse.
Im bilingualen Unterricht wird die englische Sprache benutzt, um Inhalte zu vermitteln. Auf diesem Weg nehmen die Schülerinnen und Schüler viel von der Sprache auf und erfahren einen Zuwachs ihrer fremdsprachlichen Kompetenz.
Die Auseinandersetzung mit Sprache und nicht über Sprache führt zu einer schrittweisen Annäherung an einen authentischen Sprachgebrauch
Die Nachfrage bei SchülerInnen und Eltern ist relativ groß, da intensivere und vielfältige und erweiterte Fremdsprachenkenntnisse mit Blick auf Studium und Beruf in einer Welt der fortschreitenden Globalisierung und Digitalisierung eine besondere Qualifikation darstellt und die Chancen auf einem globalisierten Arbeitsmarkt erhöht.
Als erweiterter Fremdsprachenfachunterricht strebt der bilinguale Unterricht eine erhöhte Sprachkompetenz an und befähigt SchülerInnen fachliche Sachverhalte in Lebensbereichen wie Erdkunde, Geschichte, Wirtschaft, Naturwissenschaften, Kultur und Politik zu verstehen, zu verarbeiten und zu präsentieren.
Untersuchungen haben ergeben, dass es auf quantitativer Ebene zwar zu einer Straffung der Themenfelder im Unterricht mit Konzentration auf das Wesentliche kommt, auf qualitativer Ebene jedoch ein Zuwachs an Abstraktionsvermögen, Sprachwissen und Ausdrucksvermögen festzustellen ist - somit ein effizienteres und gründliches Lernen auf der ganzen Linie.
Der bilinguale Unterricht ist ein zusätzliches Angebot der Realschule Letmathe, für das Eltern ihre Kinder gesondert anmelden müssen.
Der Zweig ist für Kinder geeignet, die schon in der Grundschule Neigungen und Begabungen im sprachlichen Bereich zeigen und Spaß am Englischunterricht haben. Der Umgang mit Sprache soll ihnen Freude bereiten. Darüber hinaus sollten alle Eltern, die sich für den bilingualen Zweig interessieren, die Persönlichkeit ihres Kindes berücksichtigen, denn das zusätzliche Angebot ist auch mit zusätzlicher Anstrengung verbunden, d. h. es sollte eine grundsätzliche und anhaltende Lern- und Konzentrations-bereitschaft sowie Freude am Sprachenlernen vorhanden sein. Es ist somit ratsam, sich im Vorfeld genaue Gedanken über die Bereitschaft und das Interesse des Kindes zu machen.
Grundsätzlich ist das bilinguale Angebot durchlässig angelegt. Sollte sich im Einzelfall herausstellen, dass es zu unerwarteten Lernschwierigkeiten kommt, berät die Schule über geeignete Maßnahmen wie z.B. die Versetzung in eine Regelklasse. Dies sollte jedoch ein Ausnahmefall bleiben.
Eine solche Entscheidung hat keinerlei Einfluss auf den angestrebten Schulabschluss.
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